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Schlacht um Lüneburg


Das Gefecht bei Lüneburg fand am 02. April 1813 statt und war somit die allererste größere Kampfhandlung zwischen Verbündeten und Franzosen nach dem Russland-Feldzug Napoleons und hatte nach dem Sieg der Verbündeten eine große moralische Bedeutung für die Bevölkerung für die nun beginnenden Befreiungskriege.





Nach der Niederlage im Russlandfeldzug hatte sich seit Januar 1813 in Norddeutschland von Ostpreußen ausgehend, eine vehemente anti-französische Stimmung ausgebreitet, die in eine offene Revolution umschlug, als sich Preußen Mitte Februar eine deutliche Wendung gegen Frankreich vollzog und russische Reiterverbände über die Oder ausschwärmten. Ende Februar gelangte diese Stimmung auch in die 1810 von Frankreich annektierten Hanseatischen Departements.

Am 24. Februar 1813 kam es in Hamburg zu schweren Tumulten. Als am 02./03. März sieben willkürlich Verhaftete standrechtlich erschossen wurden, steigerten sich die Unruhen und die Franzosen räumten die Stadt am 12. März. Nun griff die Rebellion auf Lübeck und Stade über.

Am 14. März 1813 ritt der russische Reiterführer Tettenborn an der Spitze von 1300 Kosaken und mit 2 Geschützen in Ludwigslust ein und sorgte dafür, dass Mecklenburg vom Rheinbund zu den Verbündeten wechselte. Anschließend drängte er die aus Stralsund abgezogenen französischen Kräfte unter General Joseph Morand über die Elbe und zog am 18. März in Hamburg ein. Auch Harburg, Stade und Lüneburg feierten die durchreitenden russischen Reiter; Lübeck und Lauenburg stellten die von Frankreich beseitigten Verfassungsverhältnisse wieder her. Am 21. März verjagten die Bürger Lüneburgs die französischen Beamten aus ihrer Stadt und begannen mit der Aufstellung freiwilliger Truppen.


Auf Napoleons Befehl versammelte der General Vandamme 25.000 französische Soldaten an der unteren Weser, um die Ordnung in den Hanseatischen Departements wiederherzustellen. Am 27. März traf er in Bremen ein und beorderte Morand zur Bekämpfung Aufständischer und Kosaken nach Tostedt, welche sich daraufhin nach Hamburg zurückzogen. Nun sollte Morand eine Strafexpedition gegen Lüneburg durchführen, weil bewaffnete Bürger Lüneburgs und Kosaken Benckendorffs am 28. März eine Besetzung der Stadt durch die „fliegende Kolonne" von General Wathier verhindert hatten.

Je weiter sich Morands Verband von Bremen entfernte, umso mehr wurden sie von Kosaken des russischen Korps Benckendorffs umkreist und attackiert.

Als es sich abzeichnete, dass das Marschziel von Morand Lüneburg sei, sandte der Oberkommandierende des rechten Flügels der Russisch-Preußischen Armee General Wittgenstein das Dörnbergsche Korps zur Unterstützung der aufständischen Stadt.


Morands Truppe zählte 2800 Mann mit neun Geschützen, hauptsächlich gebildet aus 2 Bataillonen des Sächsischen Infanterie-Regiments „Prinz Maximilian" und einer sächsischen Batterie und einer eilig zusammengestellten Reitertruppe von 75 Mann.

Dörnbergs Truppe bestand aus einem Infanterie-Bataillon und einer halben Batterie der Preußischen Brigade Borstell, einem Jäger-Bataillon und 4 Husaren- und 2 Dragoner-Eskadrons sowie das Korps Benckendorff, insgesamt 1100Mann Infanterie und 1300 Reiter mit insgesamt 6 Geschützen. Kurz vor dem Angriff auf Lüneburg vereinigte sich noch das Russische Streifkorps Tschernyschow mit 1800 Reitern und 4 Geschützen mit den Verbündeten.


Am 01. April 1813 griff Morands Lüneburg vom Westen an. Der unorganisierte Widerstand der bewaffneten Bürger an den mittelalterlichen Stadttoren war schnell gebrochen und er bestimmte willkürlich 50 gefangengenommene Bürger, die am nächsten Tag erschossen werden sollten. An diesem Tag war das Korps Dörnberg bis Lüchow, das Korps Benckendorff bis Danneberg gekommen, Tschernyschow war in Wüstrow und man verabredete, Lüneburg am 02. April zu erobern.

Als in den frühen Morgenstunden des 02. Aprils Kosaken vor dem Süd-Tor gemeldet wurden, glaubte Morand, es seien, wie bisher, Streiftrupps und schickte zwei Geschütze mit einer Infanterie-Abdeckung sowie seine 75 Reiter vor die Stadt, um die Kosaken zu vertreiben. Diese sahen sich nun einen massiven Flankenangriff russischer Husaren ausgesetzt und verloren beide Geschütze und wurden zum größten Teil gefangen genommen. Erst am späten Vormittag erkannte Morand, dass eine reguläre russisch-preußische Infanterie- und Artillerie-Einheit Lüneburg mit dem Ziel der Eroberung angriff. Inzwischen war aber schon ein Stadttor in der Hand der preußischen Füsiliere unter Major Borcke. Während es nun auch an weiteren Stadttoren zu Kämpfen kam, befreiten bewaffnete Bürger die Gefangenen und griffen feindliche Soldaten in den Straßen an. Morand war verwundet, verlor den Überblick und befahl gegen Mittag den Rückzug auf eine westlich vor dem Neuen Tor verharrende französische Einheit. Nun versuchte er, von außen die Stadt zurückzuerobern, was aber nach anfänglichen Erfolgen misslang; Morand wurde dabei aber schwer verwundet. Am Nachmittag hatten russische Reiter Morands Truppe umstellt. Die sächsischen Offiziere wollten nun ehrenvoll kapitulieren, was Dörnberg auch annahm, aber die Franzosen weigerten sich, das Feuer einzustellen. Nachdem ein Durchbruchsversuch misslungen war, begann die russisch-preußische Artillerie, verstärkt mit Beute-Kanonen, die eingeschlossene Truppe zusammenzuschießen. Am Nachmittag gegen 17 Uhr kapitulierte Morands gesamtes Korps und ging in Gefangenschaft.


Schon am nächsten Tag mussten sich die Sieger vor einer 11.000 Mann starken Division, die unter dem Kommando von Marschall Davout links der Elbe nach Norden vorrückte, zurückziehen. Dörnbergs Korps überquerte mit zahlreichen Gefangenen und Flüchtlingen aus Lüneburg die Elbe bei Boizenburg.

Davout erschien am 04. April und beließ es bei einer Strafsteuer und der allgemeinen Entwaffnung der Bevölkerung. Dörnberg und Tettenborn hatten vorher nämlich angekündigt, für jeden erschossenen Deutschen ein französischen Gefangen zu erschießen oder einen französischen Beamten zu hängen. Morand verstarb am 05. April in Boizenburg an seinen Verletzungen. Als Vandamme sich in den folgenden Tagen aus dem brodelnden Land zwischen Elbe und Aller zurückzog, besetzte Dörnberg am 11. April Lüneburg noch einmal. Erst als Vandamme im Mai zur Eroberung Hamburgs schritt, musste Lüneburg für längere Zeit von den Verbündeten geräumt werden.


Die Nachricht, dass das Korps Morands vernichtet worden ist, löste in ganz Norddeutschland Jubel aus. Besondere Beachtung, Lob und Zustimmung fand die Zusammenarbeit des Militärs mit der bewaffneten Zivil-Bevölkerung.


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