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Der Österreichische Erbfolgekrieg:


1740 starb Kaiser Karl VI. als letzter männlicher Vertreter des Hauses Habsburg. Seine Tochter Maria Theresia bestieg den österreichischen Erzherzogthron, aber mehrere europäische Fürsten erhoben Anspruch auf die Habsburgische Erblande und das römisch-deutsche Kaisertum. Maria Theresia hatte Franz-Stephan von Lothringen geheiratet, so dass folgende Anspruchsteller auf den Plan traten:

Karl-Albrecht von Bayern als EhemannMaria Amalie von Österreich, der jüngsten Tochter vonKarls Bruder, Kaiser Joseph I..
Philip V. von Spanien, Haus Anjou, als Erbe der erloschenen spanischen Linie der Habsburger.
Friedrich August von Sachsen, als Ehemann der ältesten Tochter Josephs I., Maria Josepha von Österreich.

Karl VI.

Friedrich der II. von Preußen nutzte diese Ansprüche und verlangte für seine Anerkennung der "normalen" Erbreihenfolge die Provinz Schlesien, die er am 16. Dezember 1740 gleich besetzte und damit den Österreichischen Erbfolgekrieg auslöste.  

1741 wurde zwischen Bayern und Spanien der Bündnis-Vertrag von Nymphenburg geschlossen, dem später auch Preußen, Sachsen, Frankreich, Schweden, Neapel, die Kurpfalz und Kur-Köln beitraten. Mit Österreich verbündet waren Großbritannien und die Niederlande, die traditionellen Gegenspieler Frankreichs.

Der Österreichische Erbfolgekrieg endete am 18. Oktober 1748 mit dem Friedensschluss  von Aachen , der weitgehend den Vorkriegszustand wieder herstellte, aber Maria Theresias Thronerbschaft anerkannte und Schlesien den Preußen zuerkannte.

Friedrich II.

Chronologische Abhandlung:

Am 16. Dezember 1740 fiel das preußische Heer in Schlesien ein, ohne auf eine Antwort des am 11. Dezember gestellten Ultimatums abzuwarten und traf dort auf wenig Gegenwehr. Das österreichische Heer hatte gerade den Türken-Krieg hinter sich gebracht und hatte daher wenig Truppen zur Verfügung. Friedrichs II. Vater, der "Soldatenkönig" Friedrich I., hatte das preußische Heer zu einem der modernsten Europas ausgebaut und so konnten sie unbeeinträchtigt Breslau besetzen und in Schlesien überwintern; die österreichischen Truppen zogen sich nach Böhme-Mähren zurück, nur die Festungen Glogau, Brieg und Neisse wurden noch von österreichischen Truppen gehalten.

Am 09. März 1741 wurde die Festung Glogau von preußischen Truppen Leopolds II. von Dessau-Anhalt in einem Nachtangriff erobert. Die österreichische Armee unter Graf Neipperg begann nun, gene Preußen zu operieren und versuchte, Brieg und Neisse zu halten, jedoch gewannen die Preußen am 10. April 1741 die Schlacht bei Mollwitz und die Österreicher begannen, sich defensiv zu verhalten, um ihr einziges Feldheer nicht unnötig aufs Spiel zu setzen. Preußen verbündete sich nun mit Frankreich, im Sommer schlossen sich auch Bayern und Spanien diesem Bündnis an; Frankreich hoffte auf eine Schwächung des Erzfeindes Österreich, Spanien hoffte auf verlorene Besitzungen in Italien.  Großbritannien erklärte seine Neutralität. weil es nicht an einem Konflikt zwischen Frankreich und Spanien interessiert war und Sachsen wechselte in die preußische Allianz.  Friedrich II. schloss einen geheimen Waffenstillstand mit Maria Theresia, die Geheimkonvention von Klein-Schnellendorf und erhielt nach einer demonstrativen Belagerung die Festung Neisse und Niederschlesien. Am 26. Dezember 1741 eroberte die preußische Armee noch Olmütz und bezog dann Winterquartiere.

Am 24. Januar 1742 wurde Karl-Albrecht in Frankfurt zum Kaiser Karl VII. gewählt und von seinem Bruder, Clemens August, Erzbischof von Köln, am 12. Februar gekrönt, seit 300 Jahren der erste Kaiser, der nicht aus der Habsburg-Linie stammte. Unterdessen zogen die Österreicher Truppen aus Italien und Ungarn zusammen und gingen zum Gegenangriff über, eroberten Linz zurück und marschierten zur Krönung Kaiser Karls VII. in München ein;  dieser bat Friedrich II. um Hilfe, welcher sofort Brünn eroberte und auf Wien ging. Als sein Rückzug von österreichischen Truppen bedroht war, ging Friedrich II. nach Böhmen zurück und schlug in der Schlacht von Chotusitz das Heer des Prinzen Karl von Lothringen. Um seine Eroberungen zu sichern schloss er am 11. Juni 1742 den Präliminarfrieden von Breslau mit Maria Theresia, dem am 28. Juli 1742 der Frieden von Berlin folgte. Preußen erhielt Schlesien und die Grafschaft Glatz, während Maria-Theresia ihre Truppen gegen das bayrisch-französische Heer werfen konnte. Frankreich und Österreich kämpften um Prag, wobei sich die Franzosen im Dezember 1742 nach Eger zurückziehen mussten. Spanien versuchte in Italien auf Kosten Österreichs sein Territorium von Neapel aus zu erweitern, wurde aber durch ein österreichisch-sardinisches Heer zurückgeschlagen und musste sich schließlich zu den Savoyen zurückziehen. Bis zum Herbst 1742 hatte eine französisch-bayerische Armee Bayern zurückerobert, doch Böhmen und Mähren wurde von den Österreichern gehalten. Im Mai 1742 waren Großbritannien und die Niedewrlande waren an der Seite Maria Theresias in den Krieg eingetreten, um das Erstarken Frankreichs und Spanien auf dem Kontinent zu verhindern.

Im Frühjahr 1743 gab es zwei Kriegsschauplätze in Deutschland. Unter König Georg II. sammelte sich eine britisch-hannoversche Armee, um an den Main vorzurücken. Frankreich schickte eine Armee aus dem Elsass entgegen, die aber in der Schlacht bei Dettingen am 27. Juni 1743 besiegt wurde. Bayern und seine hessischen Verbündeten verloren am 09. Mai 1743 die Schlacht bei Sempach an der Vils und mussten daraufhin fast ganz Bayern räumen; sie wichen, wie auch die Franzosen, hinter den Rhein zurück und bezogen die Winterquartiere. Die Armee von König Georg lagerte in Westfalen und den Niederlanden, während die österreichischen Truppen am Rhein und in Bayern lagen. Auch die Spanier versuchten wieder, in Italien vorzudringen, wurden aber zurückgeschlagen.

Im Frühjahr 1744 ging eine französische Armee mit 80.000 Mann gegen Brüssel und die dort liegende britisch-niederländische Armee vor und eroberte Menin, Ypern, Furnes und Knock, doch eine österreichische Armee unter Karl von Lothringen hatte im Elsass den Rhein überquert, so dass die französische Armee sich diesem Gegner zuwandte; zu einer Schlacht kam es jedoch nicht, denn Karl von Lothringen eilte im August nach Böhmen 1744 zurück, als bekannt wurde, dass die preussische Armee unter Friedrich II. wieder in den Krieg eingriff. Friedrich II. befürchtete, dass Österreich nach einem Sieg über Frankreich wieder gegen Schlesien vorgehen würde. Deshalb erneuerte er sein Bündnis mit Frankreich und griff im August 1744 Böhmen an. Im September 1744 wurde Prag belagert und eingenommen. Beim weiteren Vordringen wurden ihm aber durch österreichische Husaren die Versorgungswege abgeschnitten und er wurde von allen Seiten durch österreichische, sächsische und Karl von Lothringens Truppen bedrängt und musste sich schliesslich nach Schlesien zurückziehen. Durch diese Entlastung war es den Franzosen und Bayern aber gelungen, Bayern zurückzuerobern, Freiburg im Breisgau wurde belagert und das österreichische Schwaben wurde angegriffen, während sich ein drittes Heer an der Mosel sammelte. Auch in Italien wogten die Kämpfe hin und her.

Am 08. Januar 1745 schlossen Österreich, Großbritannien, die Niederlande und Sachsen-Polen eine Allianz, die sich gegen Preussen richtete. Nachdem Kaiser Karl VII. am 20. Januar starb, eine Neuwahl nötig machte und es viele militärische Niederlagen für Preussen gab, schloss Karls Sohn Maximilian III. von Bayern den Frieden von Füssen, mit dem sich Preussen weitgehend isolierte. Friedrich II. plante, sich nun defensiv zu verhalten, blieb in Schlesien, wo er am 04. Juni 1745 in der Schlacht bei Hohenfriedberg ein österreichisch-sächsische Heer schlug. Nach einem weiteren Erfolg bei der Schlacht bei Soor war Schlesien verteidigt und er konnte sich ganz auf Sachsen konzentrieren, wo sich die österreichisch-sächsischen Hauptkräfte sammelten. Nachdem Leopold von Anhalt-Dessau am 15. Dezember 1745 die österreichisch-sächsiche Armee bei der Schlacht bei Kesselsdorf entscheidend schlagen konnte,fiel Dresden in preussische Hände. Am 25. Dezember 1745 wurde dort der Frieden von Dresden zwischen Preussen, Österreich und Sachsen geschlossen. Frankreichs Interesse galt in diesem Jahr besonders Flandern, wo am 11. Mai 1745 bei der Schlacht um Fontenoy die Stadt von den Franzosen eingenommen wurde, es folgten Gent, Brügge, Tornai und zum Jahresende auch Nieuport, Dendemonde, Ath und Ostende. In Italien hat das französisch-spanisch-neapolitanische Heer Piemont und fast die gesamte Lombardei besetzt und das österreichische Heer weit zurückgeschlagen.

Schlacht bei Fontenoy

Auch 1746 ging die Expansion der Franzosen weiter, Brüssel, Mecheln, Antwerpen,Charleroi und Mons wurden eingenommen. Bis zum Ende des Jahres waren die österreichischen Niederlande und Luxemburg in französischer Hand. In Italien erfolgte eine erfolgreiche Offensive des österreichisch-sardinischen Heeres, die die Spanier nach Genua zurückdrängten und die Österreicher zu Herren der Lombardei, Piemonts und Savoyen machte.

1747 expandierten die Franzosen weiter; sie wollten nun auch Holland. In der Schlacht bei Lauffeldt am 02. Juni 1747 wurden die österreichisch-britisch-holländischen Truppen besiegt; danach fiel auch Bergen op Zoom nach dreimonatiger Belagerung und Holländisch-Flandern in die Hände der Franzosen. In Italien wollten die Österreicher nun Genua belagern, aber als sich eine französische Armee unter Marschall Bell-Isle zum Entsatz anschickte, zogen sich die Österreicher in die Lombardei zurück; Bell-Isle verfolgte sie zunächst, ging dann aber in Nizza ins Winterlager. am 30. November 1747 schloss Österreich mit Russland einen Vertrag, der vorsah, dass Russland im Folgejahr 37.000 Soldaten zur Hilfe der österreichischen Truppen an den Rhein schicken sollte.

1748 belagerten die Franzosen Maastricht, welches am 07. Mai 1748 kapitulierte; ein allgemeiner Waffenstillstand wurde vereinbart. Auch in Italien kam es zu keinen weiteren Kampfhandlungen. Die Gefahr des Eingreifens Russlands beschleunigte die Friedensverhandlungen und so wurde der Krieg am 18. Oktober 1748 mit dem Frieden von Aachen beendet. In dem Frieden wurde die britische Thronfolge für Hannover bestätigt, Preussen bekam noch einmal Schlesien und die Grafschaft Glatz zugesprochen, womit es sich zu einer europäischen Großmacht entwickelte und Österreich eines seiner reichsten Provinzen verlor. Die Kolonialmächte einigten sich darauf, die Eroberungen zurückzugeben und Frankreich hat sein Ziel, Österreich stark zu schwächen, gänzlich verfehlt. Die Söhne der spanischen Königin erhielten Herzogtümer in Italien und Österreich, um den Verlust Schlesiens auszugleichen. In Österreich wurden nach den Erfahrungen des Krieges Staats- und Heeres-Reformen eingeleitet, welche die österreichische Armee stark verbesserte.

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