Gefecht
bei Liebertwolkwitz
Im Oktober 1813 hatte
Napoleon vergeblich versucht, die Schlesische Armee unter Blücher zu
stellen, aber dieser wich geschickt in Richtung Halle aus und gab so
der alliierten Haupt-Armee unter Schwarzenberg Gelegenheit, aus dem
sächsisch-böhmischen Grenzraum nach Nordwesten zu marschieren.
Napoleon hatte ein Kontingent von 50.000 Mann unter dem Kommando von
Murat gestellt, die zuerst zwischen Leipzig und dem Erzgebirge lagen,
sich aber mit dem Vormarsch der alliierten Hauptarmee immer weiter
Richtung Leipzig zurückzogen. Murat hatte Napoleon wiederholt um
Unterstützung gegen Schwarzenberg ersucht, was Napoleon ihm
schließlich am 13. Oktober 1813 auch zusagte. Er glaubte, dass
Blücher mit seiner Armee so weit entfernt wäre, dass Napoleon genug
Zeit hätte, die Hauptarmee zu schlagen und marschierte nach Süden.
Murat hatte seine Stellung nun nur noch wenige Kilometer südlich von
Leipzig eingenommen.
Magnus Freiherr von der Pahlen
Am Morgen des 14.
Oktober 1813 befahl Generalfeldmarschall Karl Philipp zu
Schwarzenberg von seinem Hauptquartier in Altenberg aus die
gewaltsame Aufklärung der Stellungen der Franzosen südlich von
Leipzig unter der Möglichkeit, den Feind noch weiter zurückzuwerfen.
General Wittgenstein sollte diese Aufklärung mit 3.000 Mann
russischer Kavallerie betreiben. Ihm unterstanden weiterhin die
beiden Infanterie-Korps unter Eugen von Württemberg und Gortschakow,
das Kavallerie-Korps Pahlen sowie die Korps Klenau und Kleist.
Auf französischer
Seite lag das Korps Poniatowski mit 6.000 Mann in Connewitz, Lößnig,
Dölitz und Markkleeberg, Das II. Korps unter Victor stand mit 15.000
Mann in Wachau und das V. Korps unter Lauriston mit 12.700 Mann in
Liebertwolkwitz. Die Reserve bestand aus dem IX. Korps Augereau mit
10.000 Mann in Thonberg, einer Division Junger Garde, 4.000 Mann
Kavallerie und 2.000 polnischen Reiter.
General Gortschakow
Am Morgen des 14.
Oktober 1813 um 09.00 Uhr begann das Korps Klenau mit dem Angriff auf
dem rechten Flügel auf das schwach verteidigte Großpösna. Die
Angriffe auf Liebertwolkwitz wurden anfangs nur unzureichend
durchgeführt. Anschließend wogten die Kämpfe hin und her und kein
Truppenteil konnte sich entscheidend durchsetzen. Liebertwolkwitz
wurde mehrfach erobert und ebenso mehrfach wieder abgegeben, so dass,
außer vielen Toten, bei dieser Schlacht keinen echten Gewinner gab.
Zeitweise befanden sich bis zu 14.000 Reiter auf dem Schlachtfeld. Am
Abend befahl Schwarzenberg dann den Abbruch der Schlacht.
General Milhaud
Als Ergebnis muss
gewertet werden, dass Murat die Verbündeten auf ihren Marsch nach
Leipzig aufhielt, so dass Napoleon nachrücken und die Hauptarmee im
Süden Leipzigs verlegen konnte, aber dabei wurde die sowieso unter
Sollstärke kämpfende Kavallerie Napoleons noch erheblich weiter
dezimiert und auch die Verbündeten konnten in dieser Zeit den
Großteil der Hauptarmee heranziehen.