Schlacht bei Bautzen
Napoleon hatte die
verbündeten preußischen und russischen Truppen bei Großgörschen
geschlagen Beim Rückzug der Verbündeten griff er sie am 20. und 21.
Mai 1813 bei Bautzen erneut an. Obwohl er nur einen Geländegewinn
erzielen konnte, dafür aber doppelt so hohe Verluste hinnehmen
musste als die Verbündeten, wurde diese Schlacht als Sieg für
Napoleon gewertet.
Nach der Schlacht bei
Großgörschen hatten sich die Verbündeten auf das rechte Elbufer
zurückgezogen. Napoleon befahl, dass Ney über Torgau gegen Berlin
vorgehen sollte, während Lauriston und Reynier die Preußen und er
selbst die Russen verfolgen sollten. Unterdessen waren aber Barclay
de Tolly und General von Kleist mit ihren Truppen beim Heer
angekommen, so dass dieses etwa 95.000 Mann zählte. Napoleon
reagierte darauf, indem er Ney befahl, nicht nach Berlin zu ziehen,
sondern über Hoyerswerda gegen die rechte Flanke der Verbündeten zu
operieren und sandte die Division Peri zur Unterstützung in die
Richtung der Truppen Neys. Die Verbündeten schickten Tolly mit
seinen frischen Kräften, eine russische Grenadier-Division und das
Yorcksche Korps, um die Verbindung Neys mit Napoleon zu verhindern.
Am Abend des 19. Mai hatten Tolly den rechten Flügel, Gortschakow
den linken Flügel und Blücher und York die Mitte der Hauptstellung
der Verbündeten auf den Terrassen des rechten Spreeufers besetzt,
Großfürst Konstantin mit den Garden stand in Reserve.
Napoleon erwartet eine Nachricht
Am Morgen des 20. Mai
1813 begann die Schlacht; 85.000 Mann standen auf Seiten der
Verbündeten, die Franzosen konnten mit 163.000 Mann aufwarten.
Napoleon ließ seine Korps aufmarschieren, Oudinot auf dem rechten
Flügel, dann Macdonald, Marmont, Bertrand, als Reserve die Garden
unter Mortier und zwei Kavallerie-Korps. Oudinots Angriffe auf die
Anhöhen von Hochkirch wurden zurückgeschlagen, im Zentrum war die
Spree-Linie genommen und am linken Flügel konnte die Vorhut Neys den
Übergang bei Klix nehmen, ohne jedoch die Spree zu überqueren.
Napoleon errichtete sein Hauptquartier in Bautzen, die Monarchen der
Verbündeten das ihrige in Wurschen.
Am 21. Mai begann dann
die Hauptschlacht. Oudinot stürmte weiterhin mit hohen Verlusten
gegen die Anhöhen von Hochkirch an, bekam aber auch keine
Unterstützung, weil die Schlacht durch die Angriffe Neys erfolgreich
geschlagen werden sollte, im Zentrum wurde nur ein Artillerie-Kampf
geführt. Ney griff sogleich Tolly an der rechten Flanke an und nahm
Preititz und die Höhen von Gleina ein. Napoleon ließ anschließend
die Kreckwitzer Höhen, der Schlüssel der Stellung Blüchers,
stürmen. Nach heftigem, furchtbarem Kampf wurde dieser auch
eingenommen. Die rechte Flanke wurde von Ney so stark bedroht, dass
die Verbündeten zum Rückzug gezwungen wurden.
Karte der Schlacht
Nach der Schlacht war
Napoleon aber enttäuscht. Er hatte durch den Rückzug der
Verbündeten zwar formal gesiegt, aber die eigenen Verluste waren
mehr als doppelt so hoch wie die der Verbündeten. Er hatte zwar
einen Gebietsgewinn gemacht, konnte die gegnerische Armee aber
wiederum nicht entscheidend schlagen und seine Kräfte reichten nicht
aus, um die Verbündeten sofort wieder zu einer weiteren Schlacht zu
stellen.
Das Ausmaß der
Schlacht und die Intensität, mit der sie geführt wurde ist daraus
ersichtlich, dass an beiden Tagen mehr als 10.000 Soldaten gefallen
sind.
Am 04. Juni 1813 wurde
im schlesischen Poischwitz ein zeitweiliger Waffenstillstand
ausgehandelt.