Schlacht
an der Katzbach
Gebhard Leberecht von
Blücher war Oberbefehlshaber der Schlesischen Armee. Sie bestand aus
dem 1. Preußischen Armee-Korps unter General Yorck und den beiden
russischen Korps unter den Generälen Langeron und von Sacken. Nach
dem Trachenberger Kriegsplan war sie die kleinste der drei Armeen und
sollte im Bedarfsfall der Nord- oder Süd-Armee beistehen, aber
eigene Angriffe vermeiden. Da die Schlesische Armee aber überwiegend
aus Russen bestand, die Blücher den Beinamen „Marschall Vorwärts"
verliehen hatten, konnte Blücher davon ausgehen, dass der russische
Oberbefehlshaber Barclay de Tolly ihm stillschweigend das
Einverständnis für einen Angriff geben würde. Wegen des
Trachenberger Kriegsplan, aber auch aus eigener Überzeugung war
Blücher vor der französischen Übermacht, die Napoleon selbst Mitte
August bei Wiedereröffnung der Feindseligkeiten gegen ihn
heranführte, vom Bober bis hinter die Katzbach zurückgewichen.
General von Osten-Sacken
Die französische
Hauptmacht unter Napoleon kehrte aber nach Dresden zurück, um sich
dort der verbündeten Hauptmacht zu stellen, nur der französische
Marschall MacDonald rückte mit etwa 100.000 Mann weiter vor und
wollte die Katzbach überschreiten.
Marschall MacDonald
Am 26. August begann
der rechte Flügel der Schlesischen Armee unter General von Sacken
den Feind bei Liegnitz anzugreifen. Die Truppen von Yorck sollten im
Zentrum, die Truppen von General Langeron auf dem linken Flügel
rechts und links der Wütenden Neiße bis zur Katzbach vorrücken und
diese überschreiten. Nachdem die Truppen von den Franzosen an das
reche Ufer der Neiße zurückgedrängt wurden, bezogen sie dort auf
Befehl Blüchers Stellung. Nun mussten die Franzosen bei strömenden
Regen über den Uferhang des tief eingeschnittenen Tals der Neiße
angreifen. Um 15 Uhr begann Yorcks linker Flügel, das Regiment
Othegraven der Brigade Hünerbein, den Gegenangriff und konnte die
französischen Truppen zurückwerfen. Ein Gegenangriff der
französischen Kavallerie konnte erfolgreich abgewehrt werden und der
folgende Angriff der preußischen und russischen Kavallerie unter
Blücher zwang die Franzosen zum Rückzug. Dies führte zu
Verwirrungen, weil sich die zurückweichenden französischen Truppen
und die noch vorstoßenden französischen Truppen gegenseitig
behinderten. So flüchteten viele der französischen Soldaten in das
Tal der Wütenden Neiße, doch der Fluss war durch den starken Regen
angeschwollen, so dass viele der Soldaten, die den Fluss überqueren
wollten, mitgerissen wurden und ertranken. Die Artillerie der
Verbündeten baute sich am Rande des Tals auf und beschoss von dort
aus die französischen Truppen mit Kartätschen und Granaten. Nur das
schlechte Wetter und der Einbruch der Nacht hinderten die Verbündeten
an einer energischen Verfolgung der Flüchtenden.
Bild der Schlacht
So begann die
Verfolgung der französischen Truppen erst am 27. August 1813. Am 29.
August wurde die Division Pacthod bei Löwenberg zersprengt. Am 01.
September konnte die Vorhut der Verbündeten bis zur Lausitzer Neiße
vordringen.
Bis zum 01. September
verloren die Franzosen 12.000 Mann an Toten und Verwundeten, 18.000
Gefangene, darunter 3 Generäle und 103 Kanonen. Der Rest der
Französischen Armee war indes vollständig demoralisiert. Die
Verbündeten hatten Verluste von ungefähr 4.000 Mann an Toten und
Verwundeten. Außerdem wurde das weitere Vorrücken der Franzosen in
Schlesien gestoppt.